Kanalerneuerung

Bild 7: Kanalerneuerung im Drosselweg im September 2013
Bild 7: Kanalerneuerung im Drosselweg im September 2013

Eine deutlich teurere Kanalerneuerung muss durchgeführt werden, wenn eine Kanalsanierung aufgrund besonders starker Beschädigung von Steinzeugrohren nicht mehr möglich ist oder aber die Größe der Rohre (Durchmesser) nicht mehr ausreichend ist.

Dazu muss die Straße aufgebaggert werden. Dies geschieht im Rahmen einer „wandernden“ Baustelle. Es wird jeweils ein schmaler Graben in einer Rohrlänge von 3 bis 6 Metern ausgebaggert.

Warum, könnt ihr euch sicher vorstellen? Ansonsten wären die an das Kanalnetz angeschlossenen Häuser ja längere Zeit vom Kanalnetz abgeschnitten. Wohin könnte das Abwasser dann fliessen?

Die Anwohner der betreffenden Straße werden über die Maßnahmen jeweils vorab durch einen Brief informiert. Außerdem werden die Arbeiten, die häufig auch zu Sperrungen der Straßen führen, im Amtsblatt bekanntgegeben.

Bild 8: Kanalerneuerung im Drosselweg im September 2013
Bild 8: Kanalerneuerung im Drosselweg im September 2013

Die alten Steinzeugrohre werden ausgegraben und durch neue Glasfaserkunststoffrohre (GFK-Rohre) ersetzt. Die neuen GFK-Rohre werden seit 2007 eingesetzt. Sie haben mehre Vorteile: sie sind viel leichter, billiger, haltbarer und leichter zu verlegen.

Auf dem Bild 8 seht ihr am unteren Bildrand das neuverlegte GFK-Rohr und davor das alte, durch die Baggerarbeiten bereits zerstörte Steinzeugrohr.

Die Rohre werden in einer Tiefe von rund 4 Metern verlegt. Es ist also ein ganz schön tiefer Graben erforderlich. Die Erde, die ausgebaggert wird, kann häufig nicht wieder zur Verfüllung des Grabens verwendet werden, da sie aufgrund von Rohrbrüchen verschmutzt ist.

Vor der Baumaßnahme werden daher Bodenproben durchgeführt. Je nach Schadstoffbelastung der Erde wird der Aushub dann auf Deponien gelagert.

Vor dem Beginn der Arbeiten werden genaue Pläne erstellt, damit nicht andere Leitungen (zum Beispiel Gas, Telefon, Wasser oder Strom) beschädigt werden. In den Stadtwerken liegen Pläne für das gesamte Stadtgebiet mit diesen Informationen vor.

Auf dem Bild 9 seht ihr einen Stapel neuer GFK-Rohre sowie einen Schacht. Die Schächte müssen nicht mehr wie früher an Ort und Stelle gemauert werden.

Bild 9: Kanalerneuerung im Drosselweg im September 2013
Bild 9: Kanalerneuerung im Drosselweg im September 2013

Sie sind bereits in Serie vorgefertigt und die Anschlüsse für die Rohre passen millimetergenau. Das ist natürlich viel billiger und die Arbeiten vor Ort gehen viel schneller voran.

(Klaus Höfer, Rotary Club Kelkheim)