Waldlehrpfad Gundelhardt

Der Waldlehrpfad Gundelhardt  befindet sich in Kelkheim-Mitte in dem Wald am Ende der Gundelhardtstrasse . Auf dem Foto seht Ihr den Eingang. Er liegt kurz hinter dem Sportplatz „Am Taunusblick“ auf dem Weg in Richtung Waldgasthof Gundelhardt. Ein Besuch des Lehrpfades lässt sich also sehr gut mit einem Besuch entweder der  Gundelhardt  oder dem ebenfalls sehr nahen Gimbacherhof verbinden. Beide Gasthöfe kennt Ihr bestimmt.

Erstellt wurde der ungefähr 500 Meter lange Lehrpfad 1991 von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Mitglieder des Vereins haben ihn in ihrer Freizeit angelegt; sie sind auch für die ständige Pflege zuständig.

Bei den 83 verschiedenen Bäumen und Sträuchern, die Ihr auf dem Lehrpfad sehen könnt, handelt es sich überwiegend um einheimische Laub- und Nadelbäume. Viele, sehr wahrscheinlich die meisten, werdet Ihr nicht kennen. Seht sie euch doch mal an.

Auf verschiedenen  Schautafeln findet Ihr weitere Erläuterungen. Zum Beispiel, dass der Wald ganz wichtig für unser Klima sowie die Reinigung der Luft ist. Und auch als Wasserspeicher. Und natürlich als Rohstoff Holz: Überlegt mal, was alles in eurer Umgebung aus Holz gefertigt wird. Weitere interessante Informationen  erfahrt Ihr dann vor Ort.

Im Herbst bietet der Lehrpfad ein farbenfrohes Bild. Durch die vielen Laubbäume ist der Lehrpfad in den vier Jahreszeiten sehr unterschiedlich. Somit lohnen sich auch mehrere Besuche im Laufe des Jahres.

Alle 83 verschiedenen Bäume und Sträucher sind jeweils durch einen  Pfahl am Rande des Weges gekennzeichnet. Dort ist auch vermerkt, ob ein  Baum schon einmal zum „Baum des Jahres“ gewählt wurde.  Es gibt viele Beispiele, auch in den letzten Jahren:  2013 der Wildapfel, 2014 die Traubeneiche, 2015 der Feldahorn und 2016 die Winterlinde.

Ein Beispiel  für die Kennzeichnung der Baumarten zeigt das folgende Bild. Nur sehr wenige Leute kennen alle 83 Bäume und Sträucher. In einem normalen Wald sind deutlich weniger Arten zu finden. Die meisten Arten wurden beim Bau des Lehrpfades neu angepflanzt. Sie sind daher noch relativ klein, da der Lehrpfad erst rund 20 Jahre alt ist. Ältere und schon sehr große Bäume kennt Ihr vielleicht. Es sind zum Beispiel die Eiche, die Buche und die Kiefer. Aber wer kennt schon den Faulbaum oder den Besenginster?

Einen Besuch des Lehrpfades könnt Ihr ja mit einer „Schnitzeljagd“ verbinden. Dazu müsst Ihr euch natürlich Fragen oder Aufgaben ausdenken. Einige Beispiele: Wie heißt der „Baum des Jahres“ 2006? Welcher Baum hat den größten Umfang? Oder: Welcher Baum ist größer: die Sommerlinde oder die Winterlinde?

Seid Ihr neugierig geworden? Anders als zum Beispiel im Internet könnt Ihr die Bäume und Sträucher hier mit allen Sinnen wahrnehmen:  Sehen, Fühlen (z.B. rauh, glatt, harzig-klebrig), Riechen und Hören (bei Wind).

Viel Spaß beim Lernen und Entdecken.

Der Ausgang des Lehrpfades führt zurück auf die Gundelhardtstrasse. Dort ist ein besonders interessanter Baum zu sehen. Es ist ein Spitzahorn.

Zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Lehrpfades auf der Gundelhardtstrasse ist das Forsthaus und der Treffpunkt der Deutschen Waldjugend. In einigen Schaukästen findet Ihr dort weitere Information über die Arbeit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Dort ist auch ein Hinweis auf eine kleine Broschüre, in der alle Bäume und Sträucher des Lehrpfades  beschrieben sind. Man kann das Büchlein für drei Euro kaufen.

Zum Schluss noch eine interessante Information, die euch sicher überraschen wird. Ihr werdet es kaum glauben wie waldreich unsere Stadt Kelkheim ist. Fast die Hälfte (rund 42%) der Fläche ist Waldfläche, ungefähr 13 von insgesamt rund 31 Quadratkilometern. Wenn man noch die Landwirtschaftsflächen (Wiesen und Felder) hinzurechnet ergeben sich mehr als Dreiviertel der Gesamtfläche von Kelkheim. Wir leben also wirklich in einer Stadt im Grünen.

(Klaus Höfer, Rotary Club Kelkheim)
Stand 29. Januar 2013 – aktualisiert im Juli 2016