Das Kanalnetz der Stadt Kelkheim

1 Meter
Kanalrohr müssen jährlich in Kelkheim erneuert werden.

Das Kanalnetz besteht noch zu großen Teilen aus Steinzeugrohren. Diese haben einen Durchmesser von maximal 40 cm. Seit 2007 werden die Steinzeugrohre bei erforderlichen Sanierungsmaßnamen durch Glasfaserkunststoffrohre ersetzt, die einen Durchmesser bis zu 80 cm haben. Größere Rohre sind aus Stahlbeton. Die Kanalhauptsammler des Abwasserverbandes Main-Taunus, die in Königstein beginnen, haben Durchmesser von bis zu fast 2 m. Hier könnten also sogar noch eure Eltern, jedenfalls die meisten, aufrecht durchgehen.

In 2005/2006 wurde entsprechend einer Kontrollverordnung des Landes Hessen eine Kanal – TV – Inspektion durchgeführt. Ziel war es, festzustellen, ob durch undichte Stellen, Risse oder Rohrbrüche Schmutzwasser ins Grundwasser gelangt und dieses verunreinigt. Im Rahmen einer Befahrung mit einer mobilen Kamera wurde das gesamte Kanalnetz aufgenommen. Die Verordnung sieht eine regelmäßige Inspektion alle 10 – 20 Jahre vor.

Anhand des Films wurden die schadhafte Stellen ermittelt und das gesamte Kanalnetz in mehrere Schadenklassen eingeordnet. Diese reichen von „sofortiger Sanierungsbedarf“ über „mittelfristig zu sanieren“ bis „kein Sanierungsbedarf“. Daraus wurde ein Sanierungskonzept entwickelt.

Jedes Jahr werden rund 1,5 Mio Euro für die Sanierung des Kanalnetzes ausgegeben. Dafür können ungefähr 500 Meter schadhafter Rohre komplett erneuert werden (Kanalerneuerung) und rund 2.000 Meter weniger schadhafter Rohre im Rahmen der sogenannten Inliner-Technik saniert werden (Kanalsanierung).

Ereignisse, die akute Maßnahmen erfordern, sind sehr selten im Bereich Abwasser. Dabei handelt es sich dann vorwiegend um Verstopfungen des Kanals. Dies ist weit häufiger der Fall beim Leitungsnetz des Trinkwassers. Hier erfordern fast 100 Rohrbrüche jährlich den sofortigen Einsatz (Tag und Nacht, auch an Sonn- und Feiertagen) eines Bautrupps des Wasserwerks.

(Klaus Höfer, Rotary Club Kelkheim)