Der Hühnerberg ist das flache Feld neben der Straße von Kelkheim nach Fischbach. Genau dort grenzen drei Kelkheimer Stadtteile aneinander: Hornau, Kelkheim und Fischbach. Der Name ist schon sehr alt, in einem Kirchenbuch der Münsterer Kirche von 1668 werden die Äcker und Wiesen bereits „uffm hünerberg“ genannt.
Doch auch wenn der Name es vermuten lassen könnte, hat der Hühnerberg nichts mit Hühnern zu tun. Stattdessen ist es ein geschichtlich sehr spannender Ort, denn auf dem Hühnerberg finden sich die ältesten Spuren des Menschen im Kelkheimer Stadtgebiet. In einer seiner Forschungsarbeiten erklärt der Kelkheimer Archäologe Michael Sturm, der Name käme vom Wort Hüne, also „Riese“ der Vorzeit. Damit seien die vorherigen Bewohner des Landes gemeint gewesen. Michael Sturm hatte zwischen 1975 und 1980 selbst an einem Hang des Hühnerberges uralte Dinge gefunden, die die Theorie belegen: Stücke von Keramik, Klingen von Feuersteinen und Lehm, aus dem damals Hütten gebaut wurden, zeigen, dass der Berg in der Jungsteinzeit durch „Bandkeramiker“ besiedelt war. Bandkeramiker lebten im fünften Jahrtausend vor Christus, also vor über 7000 Jahren. Sie bekamen ihren Namen, weil ihre Gefäße mit Bandmustern verziert waren. Neben den Hinterlassenschaften der Bandkeramiker hat man auf dem Hühnerberg noch sehr viele alte Dinge gefunden, nämlich zwei Pfeilspitzen aus Feuerstein (um 2000 vor Christus, also 4000 Jahre alt) und Scherben aus der mittleren Eisenzeit (5. oder 4. Jahrhundert vor Christus, also etwa 2500 Jahre alt).
(Anne Zegelman / Quelle: Dietrich Kleipa)