Der Hühnerberg – kein Huhn in Sicht

Als Hühnerberg bezeichnet man eine flache Anhöhe östlich der Straße, die von Kelkheim nach Fischbach führt. Genau lässt sich der Ursprung des Namens nicht ermitteln, aber er hat seinen Ursprung wohl in der Steinzeit. Damals begannen die Menschen sesshaft zu werden und Ackerbau zu betreiben. Sie bauten verschiedene Getreidesorten an.

Sie hatten einen guten Blick für Böden, die sich dafür eigneten. Daher wählten sie Gebiete mit so genannten Lössböden. Löss könnt ihr euch als „Staub“ vorstellen, der bei heftigen Stürmen in der Eiszeit angeweht wurde. Das ist ein lockeres, hellbraunes Material, das viele Mineralien enthält. Es wird auch als Heilerde verkauft, z.B. gegen Magenprobleme.

Aber zurück zum Namen: die ersten Siedler hatten wohl keine Hühner als Namensgeber. Möglicherweise kommt der Name vom Wort „Hüne“, den „Riesen“ der Vorzeit. Es könnte aber auch etwas mit der Anhöhe zu tun haben, für die unsere Vorfahren andere Ausdrücke kannten.

Diese haben auf jeden Fall Spuren für die älteste Besiedlung Kelkheims hinterlassen, die beim heutigen Ackerbau immer mal wieder ans Licht kommen. Dazu zählen beispielsweise Spitzen und Klingen aus verschiedenen Gesteinen sowie Keramikscherben, die über 4.000 Jahre alt sein dürften. Auch Hinweise auf so genannte Langhäuser, welche die Menschen dieser Zeit mit Holzpfosten und Rutengeflechten bauten und mit Lehm verputzten, wurden entdeckt. Ein erdgeschichtlich spannender Ort, der Hühnerberg!

Einen weiteren Text zum Hühnerberg findest du übrigens bei den Straßennamen.

Ob dieser Stein wohl Teil eines Werkzeugs war?
Ob dieser Stein wohl Teil eines Werkzeugs war?

(Birgit Bender)