ARA Sindlingen – Überblick

Wisst Ihr noch, wie die Größe einer ARA gemessen wird?

Richtig, die ARA wird in Einwohnerwerten (EW) gemessen. An die ARA Sindlingen sind neben den rund 20.000 Einwohnern von Kelkheim  (Stadtteile Hornau, Münster und Kelkheim-Mitte) noch viele weitere Kommunen aus dem Taunus (z.B. Königstein, Bad Soden, Sulzbach und Liederbach), mehrere  westliche Stadtteile von Frankfurt sowie Hattersheim und Kelsterbach angeschlossen. Und natürlich viele Gewerbebetriebe.

Das ergibt für die ARA Sindlingen insgesamt  470.000 EW (Einwohnerwert). Gereinigt werden rund 20 Millionen Kubikmeter Abwasser im Jahr.

Nochmal zum Vergleich: die ARA Ruppertshain hat 4.950 EW und gereinigt werden rund 125.000 Kubikmeter Abwasser.

Entsprechend groß ist daher auch das Gelände der ARA in Frankfurt/Main-Sindlingen.

Auf dem Bild seht ihr am oberen Bildrand den Main. Am rechten oberen Rand ist ein großes, gelbes Gebäude mit einem hohen Schornstein zu erkennen. Das ist die Klärschlammentwässerungs- und -verbrennungsanlage (abgekürzt: SEVA).  Dort wird der bei der Reinigung anfallende Schlamm verbrannt. Zum Schluss bleibt dann nur noch Asche übrig, die auf Deponien gelagert wird. Natürlich ist auch dieses Verfahren sehr, sehr kompliziert. In diesem Beitrag wird darauf jedoch nicht weiter eingegangen.

Eine ARA ist wie eine „Fabrik“, die sauberes Wasser herstellt. In diesem Prozess, der ungefähr einen Tag dauert, werden nacheinander mechanische und biologische Verfahren eingesetzt.  In  der folgenden Übersicht seht ihr die Anordnung der verschiedenen Anlagen der ARA in Sindlingen.

Die wesentlichen Reinigungsstufen werden im folgenden kurz beschrieben. Ausführlichere Erläuterungen findet ihr in der Broschüre „Rein in den Main“ der Stadtentwässerung Frankfurt/Main. Ihr könnt sie auf der Website der Stadtentwässerung Frankfurt/Main finden.

Einige Anlagen, wie zum Beispiel die Biofilter, dienen nicht dem eigentlichen Reinigungsvorgang des Abwassers. Im  Rohwasserpumpwerk wird das Abwasser aus der Kanalisation auf 7 Meter hochgepumpt. Danach kann es dann mit entsprechendem Gefälle die ARA durchlaufen und gereinigt in den Main (Vorfluter) abfließen. In der ARA Ruppertshain ist dies zum Beispiel nicht erforderlich, da das natürliche Gefälle ausgenutzt wird.

In den ersten Reinigungsstufen gibt es noch eine starke Geruchsbelastung durch das Abwasser. Die in diesen Bereichen und im Rahmen der Abwasserstrippung abgesaugte Luft wird in der Abluftreinigung biologisch gereinigt. Dazu dienen zwei große Biofilter mit Rindenmulch und Holzhackschnitzeln.

(Klaus Höfer, Rotary Club Kelkheim)