Kelkheimer Sagen

Mutige Ritter, schöne Prinzessinnen und Nonnen, die zu Felsen erstarren: Auf diesen Seiten lernst du die fantastischen Sagen kennen, die man sich seit Jahrhunderten über Kelkheim erzählt. Und wer weiß, vielleicht stimmt ja sogar die eine oder andere Geschichte?

Du weißt sicherlich, dass sich Sagen im Gegensatz zu Märchen immer an einem ganz bestimmten Ort abspielen. In Schlossborn z.B. gab es einmal eine Nixe, die sich in einen jungen Mönch verliebte, und in Münster hat eine alte Frau sogar den Teufel das Fürchten gelehrt.

In der Sage von der blauen Glockenblume findet ein Mädchen aus Eppenhain auf dem Rossert die Blume, mit der sie den Berg aufschließen kann, und Heinrich von Ofterdingen suchte nach dem verlorenen Sängerstreit Schutz in der Fuchshöhle in Hornau. Die Martinswand mit ihren Bergmännchen liegt auf dem Staufen, und der Riese am Mannstein lebte ebenfalls auf diesem Berg. Er raubte Frederike, das schöne Fräulein von Falkenstein, die sich zum Glück ganz allein aus ihrer Gefangenschaft befreien konnte.

Hast Du schon davon gehört, dass es auf dem Rossert früher ein Nonnenkloster gab? Die Nonnen waren nicht fromm, deshalb erstarrten sie zu Stein. Schroffe Klippen ragen in den Himmel, wo einst das Kloster stand. Hier nun einige der Sagen (verkürzt):

Der Teufel und die alte Frau von Münster

Weil es dem Teufel nicht gelang, zwischen einem Mann und seiner Frau Zwietracht zu säen, versprach eine arme Frau, für ein Paar Schuhe Unfrieden zu stiften. Sie besuchte von nun an häufig die Eheleute. Dann flüsterte sie dem Mann etwas über seine Frau und der Frau etwas über ihren Mann ins Ohr. Gar bald fingen die Beiden an sich zu streiten und zu prügeln.
Der Teufel sah es mit Wohlgefallen, die Frau aber wollte ihren Lohn.

„Du hast dir die Schuhe redlich verdient“, sagte der Teufel und reichte sie ihr mit einer Stange über den Liederbach. „Warum gibst du mir  die Schuhe nicht in die Hand?“, fragte die Frau. „Ich will nicht so nah an dich heran. Wer weiß, was du mir ins Ohr flüsterst.“

Seit dieser Zeit gibt es folgendes Sprichwort: „Wo der Teufel nichts fertig bringt, da schickt er eine alte Frau hin.“

Die Sagen kannst Du in dem Buch „Kelkheimer Märchen und Sagen“ von Uta Franck (Verlag Bei & Guba, Hofheim 1997) oder im „Taunus-Sagenschatz“, erzählt von Helmut Bode (Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt a. M. 1986) oder aber in den „Taunus Sagen“, erzählt von August Verleger (Hirschgraben-Verlag, Frankfurt a. M. 1949) nachlesen. Von den „Kelkheimer Märchen und Sagen“ gibt es nur noch wenige Bücher. Am besten du gehst zur Buchhandlung Gundula Herr oder du rufst die Autorin an: 06195/ 65153

Die Bilder haben übrigens Kinder von der Max-von-Gagern Grundschule in Kelkheim Hornau extra passend zu den Sagen gemalt. Schön, oder?

Hier findest du eine Liste der Sagen, die wir dir auf unserer Webseite erzählen möchten:

Die beiden Mannsteine

Es gibt noch eine zweite Sage, erzählt von Helmut Bode, wie der große und der kleine Mannstein zu ihrem Namen kamen.

Die Gründung des Klosters Retters

Nach einem Gedicht von Alois Henninger (1814 – 1862) hat Adolf Beckers 1910 eine Sagenerzählung geformt, die die Gründung des Klosters Retters erklärt. Sie entspricht aber nicht den geschichtlichen Tatsachen

Die Martinswand

Willst Du wissen, wie die Martinswand auf dem Staufen zu ihrem Namen kam, so klicke hier.

Die Sage vom Riesen am Mannstein

Der Mannstein steht hoch oben auf der Ostseite des Staufens. Er sieht von weitem wie eine menschliche Gestalt aus.

Die Sage vom Rossertkloster

Über die Sage vom Rossertkloster bzw. über das Teufelsschloss am Rossert erfährst Du etwas, wenn Du hier klickst.

Die Sage von der blauen Glockenblume

Wenn Du die Sage von dem Mädchen aus Eppenhain kennen lernen willst, klicke hier.

Heinrich in der Liederhöhle

Willst Du die Sage von der Fuchshöhle in Hornau lesen, so klicke hier.