Schon immer haben sich Menschen gefragt, wie es im Erdinneren wohl aussieht. Eine Reise zum Mittelpunkt der Erde kann ja leider nur in Romanen unternommen werden. Vor allem durch die Aufzeichnung von Erdbebenwellen hat man jedoch herausgefunden, dass die Erde aus drei Hauptzonen aufgebaut ist: Erdkruste, Erdmantel und Erdkern. Bau sie einfach mal nach.
Du brauchst: Einen Kieselstein, Alufolie, eine rote Serviette, etwas Zeitungspapier, Luftballon, Schere und Klebeband.
Nimm zunächst einen Kieselstein als inneren Erdkern. Eine Kastanie oder Nuss eignet sich auch. Der innere Kern unserer Erde ist auch eine feste Kugel aus den Metallen Eisen und Nickel. Sie ist etwa 5000 Grad Celsius heiß. Durch den hohen Druck, der im Mittelpunkt der Erde herrscht, kann der innere Erdkern nicht schmelzen.
Wickele nun ein Stück Alufolie als äußeren Erdkern um den inneren. Auch dieser äußere Erdkern besteht aus Eisen und Nickel. Er ist noch etwa 3700 Grad Celsius heiß und vermutlich geschmolzen. Hier fließen Ströme, die wohl das Magnetfeld der Erde erzeugen.
Eine feuerrote Serviette stellt nun den inneren und heißeren Teil des Erdmantels dar. Wickele sie fest um deinen Erdkern. Durch den hohen Druck können Mineralien und Gesteine dieser Schicht nicht schmelzen.
Wickele noch ein Stück Zeitungspapier um die Serviette. Das ist der äußere Erdmantel. Das Gestein ist hier „nur noch“ etwa 1200 bis 1400 Grad Celsius heiß. Im äußeren Erdmantel ist der Druck nun viel geringer als im inneren. An Schwachstellen der Erdkruste kann Gestein schmelzen und als Magma aufsteigen. Dann droht ein Vulkanausbruch.
Und um all das herum kommt noch das, was wir Menschen sehen können: die Erdkruste. Nimm für unseren „blauen Planeten“ am besten einen blauen Luftballon. Schneide das schmale Ende ab. Stülpe den Luftballon nun über die fest zusammengedrückte Erdkugel. Klebe das verbleibende Loch mit Klebeband zu. Schon ist die Erde komplett.
Unsere Erde hat im Vergleich zum Erdinneren übrigens genau so eine dünne Kruste wie die dünne Haut deines Luftballons im Vergleich zu dem, was drin steckt. Unter den Ozeanen ist die Erdkruste zum Teil dünner als zehn Kilometer, an den Kontinenten misst man zwischen 25 und 70 Kilometern. Der Erdmantel weist im Vergleich stattliche 3000 Kilometer auf.
Du kannst noch eines beobachten: Deine Erdkugel ist nicht vollkommen rund. Du erkennst Erhebungen und Vertiefungen, die bei diesem Experiment durch die unregelmäßige Zeitung darunter entstehen. Auf unserer Erde sorgen beispielsweise riesige Gebirge wie der Himalaja oder Tiefseegräben für solche Unregelmäßigkeiten.
Wenn du möchtest, kannst du der Erde auch noch ihren Begleiter basteln: den Erdmond. Er ist etwa sechsmal kleiner als die Erde. Aufgebaut ist er aus einem Kern, einem Mantel und einer Kruste. Denn auch auf dem Mond messen Seismometer Schwingungen, um dem Aufbau des Mondes auf den Grund zu gehen.
(Birgit Bender)