Übersicht

Da es sich bei der Stadtentwässerung um ein sehr kompliziertes und umfangreiches Thema handelt, findet Ihr hier zunächst einen kurzen Überblick.

Ihr habt gebadet und zieht den Stöpsel. Oder Ihr betätigt die Toilettenspülung. Schon verschwindet das Schmutzwasser im Abfluss. Und dann?

Durch die Hausanschlüsse fließt das Abwasser in das Kanalnetz der Stadtentwässerung Kelkheim. Von dort wird das Abwasser dann weiter in Anlagen des Abwasserverbandes Main-Taunus geleitet. Es sind dies zunächst die Kanalhauptsammler (auch Gruppen- oder Verbandssammler genannt), dann gegebenenfalls  Regenentlastungsanlagen (Regenüberlaufbecken, Regenüberläufe  oder Stauraumkanäle) sowie letztendlich die Abwasserreinigungsanlagen (ARA). Diese Anlagen liegen immer in der Nähe eines Gewässers, da der Überlauf von Regenentlastungsanlagen und das in den ARA gereinigte Abwasser in einen Bach oder Fluss geleitet werden muss. Die Gewässer, zum Beispiel der Liederbach, der Krebsbach oder der Fischbach werden auch Vorfluter genannt.

In dem Beitrag werden –nach einer kurzen  Erläuterung der großen Anzahl der Begriffe im Zusammenhang mit „Abwasser“ – zunächst die Anfänge der Stadtentwässerung in Kelkheim geschildert. Hier seht Ihr einige Bilder von zum Teil über 100 Jahre alten Dokumenten aus dem Archiv der Stadtwerke.

Dann erfahrt Ihr einiges über die heutigen Aktivitäten der Stadtentwässerung Kelkheim. Dieser Teilbetrieb der Stadtwerke besitzt das Kanalnetz der Stadt. Eine wesentliche Aufgabe ist die laufende Instandhaltung des Kanalnetzes in Form von Kanalerneuerungen und Kanalsanierungen. Damit die Abwasserentsorgung und –reinigung bei stetig steigenden Anforderungen bezahlbar bleibt, haben 13 Städte und Gemeinden den Abwasserverband Main-Taunus gegründet. Er besitzt und betreibt viele Anlagen, deren Betrieb für einzelne Städte viel zu teuer wäre. In zwei Kapiteln wird zunächst die Bedeutung von Regenentlastungsanlagen dargestellt und Ihr erfahrt einiges über die einzige Abwasserreinigungsanlage (ARA) im Stadtgebiet von Kelkheim, die ARA Ruppertshain.  Danach wird noch der Weg des Abwassers durch die Kanalhauptsammler bis zur Übergabestation an die Stadtentwässerung Frankfurt/Main erläutert.

Das Abwasser von rund 20.000 Einwohnern der Stadt Kelkheim wird in der ARA Frankfurt/Main-Sindlingen gereinigt. Die Anlage ist wie eine „Fabrik“, die sauberes Wasser herstellt. Die einzelnen Reinigungsstufen –mechanisch und biologisch – werden kurz erläutert. Dabei erfahrt Ihr auch, welche Inhaltsstoffe überhaupt das Wasser „verschmutzen“. Es sind keinesfalls nur Schadstoffe. Und Ihr erfahrt auch, was mit den Stoffen geschieht, die aus dem Schmutzwasser herausgeholt werden.

Bild 1a: „Rohstoff“ und „Endprodukt“ der ARA Sindlingen
Bild 1a: „Rohstoff“ und „Endprodukt“ der ARA Sindlingen

Bereits hier ein erster optischer Eindruck, was mit unserem Schmutzwasser auf dem langen Weg vom Abfluss, zum Beispiel der Toilette, bis zur Einleitung als gereinigtes Abwasser in den Main geschieht. Das ist doch ein tolles Ergebnis, oder?

Anschließend erfahrt Ihr dann, wie die Stadtwerke die Abwassergebühren ermitteln, die eure Eltern für die Abwasserentsorgung und –reinigung bezahlen müssen. Neben eine grundsätzlich vom Trinkwasserverbrauch abhängige Gebühr tritt dabei als zweite Komponente die sogenannte versiegelte Fläche auf dem jeweiligen Grundstück in Kelkheim.

Abschließend kommen dann einige Hinweise, wie und wo Ihr weitere Informationen zum Thema bekommen könnt. Und ihr könnt im „Abwasser-Test“ euer Wissen testen.

Wie eingangs gesagt handelt es sich um ein kompliziertes und umfangreiches Thema. Es geht um viele technische Begriffe und Zusammenhänge. Deshalb ist es für die Jüngeren unter euch sicherlich manchmal schwierig, vielleicht sogar unmöglich, alles zu verstehen. Insbesondere die Beschreibung der Reinigungsverfahren erfordert  sicher schon erste Unterrichtsstunden in den naturwissenschaftlichen Fächern Physik, Biologie und Chemie.

Also, liebe jüngere Leser: Bitte nicht verzweifeln, wenn Ihr noch nicht immer alles versteht.

(Klaus Höfer, Rotary Club Kelkheim)