In Deutschland wird besonders gerne gegrillt, vermutlich auch bei euch und meist mit Holzkohle. Heute wird diese industriell durch Verkohlung von Holz bei Temperaturen von bis zu 400 Grad Celsius hergestellt – einfach gesagt. Bei unseren Vorfahren war die Herstellung aufwändig, schwierig und auch gefährlich.
Wie der Name sagt, wurde in der Eisenzeit – in unserer Gegend ab 800 vor Christus – damit begonnen, aus Raseneisenstein mit hohem Metallgehalt durch die so genannte Verhüttung Eisen für Werkzeuge und Waffen zu gewinnen. Dazu brauchte man viel Kohle, um sehr hohe Temperaturen erreichen zu können. Holzfeuer erreichen dies nicht. Auch für die Töpferei und die Herstellung von Glas benötigte man Kohle.
In der Köhlerei, also der Herstellung dieses begehrten Brennmaterials, setzte sich die Errichtung von Kohlemeilern durch. Dabei wurden viele Holzstücke kegelförmig aufgeschichtet und mit Erde abgedeckt. Im Innern wurde das Holz entzündet. Bis aus dem Holz Holzkohle entstand, dauerte es mindestens eine Woche. Ein Köhler musste das beaufsichtigen, damit der Meiler nicht entflammte oder erlosch und daher in der Nähe bleiben, z.B. in einer Hütte. Das war ein einsames und an dem glühenden Meiler ein gefährliches Leben.
Sobald die Kohle eines Meilers fertig und abtransportiert war, zog der Köhler weiter und es wurde ein neuer Meiler errichtet. So wurde enorm viel Wald abgeholzt ohne Neupflanzungen, und überall rauchten die Meiler, das ging bis ins 20. Jahrhundert.
In unseren heutigen grünen, hochgewachsenen Wäldern könnt Ihr euch die karge Landschaft und die schlechte Luft gar nicht mehr vorstellen – zum Glück! In unseren Wäldern zeugen aber flache kreisrunde Bereiche am Boden von früheren Meilern. Sicher war es einer, wenn ihr in der Erde noch Kohlestückchen findet!
(Birgit Bender)