Altes Rathaus Münster

Wusstest Du, dass im Alten Rathaus in Münster früher auch Menschen eingesperrt wurden?

Das Alte Rathaus in Münster kann man fast nicht übersehen. Das weiße Haus mit den schwarzen Fachwerk-Balken, dem roten Ziegeldach und dem kleinen Türmchen steht direkt am Kirchplatz, den Du sicher vom jährlichen Münsterer Weihnachtsmarkt kennst.

Das Alte Rathaus ist schon seit vielen Jahren ein Restaurant. Geht man die steile Treppe ganz nach oben bis zum Dachgeschoss weiter, ist dort ein großer Raum, in dem auch ein Klavier steht. Hier treffen sich an mehreren Tagen in der Woche Chöre zum gemeinsamen Singen, das hört man dann sogar noch draußen auf dem Kirchplatz.

Das Fachwerkhaus wurde 1789 gebaut und ist auf vielen Bildern von Münster zu sehen. Früher wurde es als Rathaus und Schule genutzt. Es gab eine Arrestzelle, das war ein Raum, in dem der Gemeindediener oder der Ortspolizist für kurze Zeit Landstreicher, Betrunkene, Randalierer und andere Unruhestifter einsperren konnte.

Wenn ganz früher in Münster ein Feuer ausbrach, rannten die Feuerwehrleute zuerst zum Rathaus, weil hier eine Wasserspritze zum Löschen stand. Außerdem durften der Lehrer, der Nachtwächter und der Schäfer im Rathaus wohnen.

Seit 1938 gehört Münster zur Stadt Kelkheim, deshalb braucht man jetzt kein eigenes Rathaus mehr. In den 1960er Jahren wollten die Stadtverordneten das alte Gebäude abreißen lassen, denn die Renovierungskosten waren sehr hoch. Doch der damalige Bürgermeister Dr. Stephan setzte sich für das alte Rathaus ein, so dass es stehen bleiben durfte. Seit fast 30 Jahren ist es nun ein Restaurant und Treffpunkt für viele Vereine.

(Anne Zegelman)

Quellen:
www.kelkheim.de (Zugriff: 23. Januar 2013)