Welche Geschichten erzählen die Skulpturen in Kelkheim? Hier möchten wir sie dir nach und nach vorstellen.
Diese Figur zeigt, was der Spitzname der Kelkheimer bedeutet.
„Hochsaacher“ oder auch „Hochsaascher“ ist seit ungefähr 100 Jahren der Spitzname, mit dem die Leute aus der Umgebung die Kelkheimer bezeichnen. Zu der Zeit bekam das Dorf Kelkheim seinen ersten hauptamtlichen Bürgermeister. Sein Name war Philipp Kremer, und unter ihm ging die Entwicklung rasant nach oben. Zum Beispiel wurden Wasser- und Stromleitungen verlegt. In den Nachbardörfern mussten die Leute noch lange auf fließendes Wasser und elektrisches Licht warten. Sie empfanden damals, dass die Kelkheimer hoch hinaus wollten, so hoch hinaus, dass sie sogar „hochsaachten“.
Dabei geht „saaschen“ auf das Tätigkeitswort „seichen“ zurück. Das ist laut Duden ein derbes Wort für pinkeln. Wörtlich genommen ist ein Hochsaascher also jemand der nach oben pinkelt. So jemanden zeigt die Bronzefigur „Hochsaacher“ des Kelkheimer Künstlers Johannes N. Klarmann. Die Figur will hoch hinaus klettern, die Nase weist nach oben, und auch das Hochsaachen kannst du entdecken, wenn du genau schaust.
Erst musst du die Figur aber finden. Sie steht nämlich etwas abseits in der neuen Stadtmitte-Süd gegenüber der Buchhandlung Gundula Herr. Kannst du dir denken, warum sie so versteckt ist? Jedenfalls zeigten die Kelkheimer doch Humor, als sie ihrem Uznamen 1995 sogar ein Denkmal setzten.
(Marianne Bopp)
Quellen:
Dietrich Kleipa; Siegfried Rumbler, Spitznamen von Gemeinden im Main-Taunus-Kreis in Rad und Sparren, 1980
Kreiselengel
Sein Vorgänger war ein Gartenzwerg!
Als 2010 der erste Verkehrskreisel in Kelkheim am Hauptfriedhof gebaut wurde, war kein Geld für ein Kunstwerk übrig. Als Platzhalter diente ein großer Gartenzwerg. Dass das lustig gemeint war, konnten offenbar viele nicht verstehen, und Fred, der Gartenzwerg, wurde mehrmals zerstört. Darüber berichtete sogar das Fernsehen.
Wie überrascht waren da die Kelkheimer, als eines Morgens eine große Frauenfigur mit erhobenen Armen und weit ausgebreiteten Flügeln in der Verkehrsinsel stand!
Die Figur ist das Werk des Schlossers Luigi Mulé aus Kelkheim. Sie besteht aus Blech und ist sehr schwer. Zwanzig Freunde mussten mit anpacken, um die Figur heimlich über Nacht am Kreisel aufzustellen.
Inzwischen ist die Figur fest montiert. Und einen Namen gaben die Kelkheimer ihr auch: Kreiselengel.
Quellen:
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)
Minos / Wächter
Erkennst du die Hörner, die an den gefährlichen Stier Minotaurus erinnern?
Das Werk „Minos / Wächter“ am neuen Kreisel zwischen der Frankenallee, der Wilhelm-Dichmann-Straße und der Breslauer Straße stammt vom Kelkheimer Künstler Wolfgang G. Müller. Er hat es aber schon im Jahr 1993 geschaffen, zehn Jahre vor seinem Tod.
Minos war ein sagenhafter König auf der Insel Kreta. Er hatte einen Wächter, der die Insel schützte, außerdem besaß er einen gefährlichen Stier, den Minotaurus.
Wie passend ist es da, dass das Kunstwerk jetzt auf einer Verkehrs-Insel steht, die Besucher der Kelkheimer Innenstadt königlich begrüßt und gleichzeitig über sie wacht.
Ein weiteres Werk von Wolfgang G. Müller, Mobile, steht auf der Skulpturenwiese am Gagern-Ring.
Quellen:
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)
KELKHEIM – WAS SONST(F)!
In dem Titel verbirgt sich ein Wortspiel.
Im Jahr 2012 feierten die Stadt Kelkheim und ihre französische Partnerstadt Saint-Fons ein Jubiläum: Seit 40 Jahren sind sie verschwistert.
Saint-Fons schenkte uns ein Kunstwerk. Es steht direkt vor dem Rathaus. Tom Castinel, ein Künstler aus der französischen Stadt Lyon, hat es geschaffen. Aus Beton hat er einen Abdruck von einem Spielhaus genommen. Der Titel „KELKHEIM – WAS SONST(F)!“ soll bewusst wie Werbung klingen. Er ist am Giebel des Hauses zu lesen.
Der Künstler hat im Titel außerdem mit Absicht ein Buchstaben-Puzzle versteckt. Saint-Fons kann man abkürzen: St. Fons. Das kannst du schreiben, wenn Du die Buchstaben SONST(F) aus dem Titel umstellst.
Quellen:
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)
Skulpturen am Zauberberg
Am Zauberberg gibt es viele Kunstwerke zu sehen.
Im Zauberberg, der ehemaligen Lungenheilstätte in Ruppertshain, gibt es einige Ateliers – so nennt man die Werkstätten von Künstlern. Auf dem Gelände drum herum kannst Du viele Kunstwerke von verschiedenen Kelkheimer Künstlern entdecken.
(Marianne Bopp)
Skulpturen des Künstlers Erwin Pleines
Vier große, weiß gestrichene Skulpturen stehen auf dem Zauberberg-Gelände.
Die Kelkheimer Erwin Pleines war Künstler und außerdem auch noch Schreiner. Er konnte gut mit der Kettensäge umgehen. Die hat er auch benutzt, um seine vier großen Skulpturen am Zauberberg zu schaffen. Dafür hat er Baumstämme ausgewählt, die er zum Schluss der Bearbeitung weiß angestrichen hat. Der Künstler hat seine Skulpturen „Gebrochen“, „Kräftespiel“, „Gespalten“ und „Zuneigung“ genannt. Schau mal, ob du sie alle finden kannst.
Weitere Kunstwerke von Erwin Pleines stehen auf der Skulpturen-Wiese am Gagern-Ring und vor dem Gebäude Breslauer Straße 44.
Quellen:
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)
Geh doch mal um den Zauberberg herum und zähle die steinernen Gesichter.
Der Künstler Axel Tänzer hat viele Jahre lang am Zauberberg gearbeitet. Der Weg zu ihm führte eine schmale Treppe hinunter, die er selbst angelegt hat. Ein Schild macht darauf aufmerksam, dass sie auch ein Kunstwerk ist. In seinem kleinen Unterstand hat er aus Stein und Marmor Gesichter geschaffen. Oft sind sie nicht ganz vollständig. Sie haben aber immer große, auffällig geschwungene Lippen. Er hat diese Skulpturen auf dem Gelände verteilt und sie mit Bändern aus Basaltpflastersteinen verbunden.
Quellen:
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)
Sicher ist dir am Gagern-Ring schon mal die Wiese mit den vielen Kunstwerken aufgefallen.
Die Skulpturen-Wiese liegt am Gagernring. Seit dem Jahr 1999 bietet sie Kelkheimer Künstlern Raum für ihre Skulpturen.
Aber was bedeutet eigentlich das Wort „Skulptur“?
Im Duden steht bei „Skulptur“ „Werk eines Bildhauers“. Die Kunstwerke sind meist aus Stein oder Holz geschaffen, oft auch aus anderem Material wie zum Beispiel Edelstahl. Manchmal verwendet der Künstler auch mehrere dieser Stoffe.
Auf der Skulpturen-Wiese gibt es für all dies Beispiele.
Dr. Hildegard Bonczkowitz und die Stadt Kelkheim haben die Künstler unterstützt.
Quellen:
www.duden.de 19.09.2016
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)
Kelkheimer Tor
Eins der auffälligen Kunstwerke auf der Skulpturen-Wiese ist das Kelkheimer Tor.
Es besteht aus einem speziellen Stahl, Cortenstahl, der eine rostige Oberfläche hat.
Es feiert die 30-jährige Städtepartnerschaft zwischen Kelkheim und Saint-Fons in Frankreich.
Die Skulptur stellt ein Stadttor dar. Die zwei seitlichen Türme, fünf Meter hoch, entsprechen den beiden Städten. Sie stehen auf festem Fundament, wie die Partnerstädte in Europa. Ein gemeinsames Dach verbindet sie.
Quellen:
christian-hack.eu 16.09.2016
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)
Mobile
Der Name „Mobile“ zeigt an, dass du Teile des Kunstwerks bewegen kannst. Versuch es doch mal!
Das Werk „Mobile“ steht erst seit dem 28. August 2015 auf der Skulpturen-Wiese am Gagern-Ring. Der Kelkheimer Künstler Wolfgang G. Müller hat es aber schon im Jahr 1985 geschaffen. Mit seinen zwei Segeln erinnert es an einen Schiffsmast.
Wolfgang G. Müller lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2003 lange in Kelkheim-Eppenhain und wäre im Jahr 2015 neunzig Jahre alt geworden. Zum diesem Geburtstag schenkte seine Witwe das Kunstwerk der Stadt Kelkheim. Aufgestellt wurde es an einem weiteren Jubiläumstag: Kelkheim und die englische Partnerstadt High Wycombe feierten, dass sie seit 30 Jahren verschwistert waren.
Quellen:
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)
Paarweise
Welches Material bearbeitet ein Künstler, der auch Schreiner ist?
Die Skulptur „Paarweise“ war die erste auf der Skulpturenwiese.
Die Kelkheimer Erwin Pleines hat sie dort aufgestellt. Er war Künstler und außerdem auch noch Schreiner. Da verstehst du sicher, dass er gerne Holz bearbeitet hat. Für die Skulptur „Paarweise“ hat er zwei Baumstämme ausgewählt. Mit der Kettensäge hat er daraus menschliche Figuren geschaffen und weiß angestrichen. Sie stehen einander gegenüber und nah beieinander. Sie sind gut als Paar zu erkennen.
Weitere Kunstwerke von Erwin Pleines stehen am „Zauberberg“ in Ruppertshain und vor dem Gebäude Breslauer Straße 44.
Quellen:
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)
Systeme
Diese Skulptur sieht aus wie Wippen auf einem Spielplatz.
Die Skulptur mit dem Titel „Systeme“ steht im Norden der Skulpturen-Wiese. Sie heißt auch „die Welle“.
Die Kelkheimer Künstlerin Claudia Pense hat dieses Kunstwerk geschaffen.
Es besteht aus mehreren Teilen: Es gibt sechs Wipp-Elemente und eine hohe Säule. Die Künstlerin verarbeitete dafür Basalt, Beton und Eisen.
„Systeme“ steht für die Verschwisterung der Städte Kelkheim und Saint-Fons in Frankreich.
Im Französischen werden solche Städte nicht nur Geschwister, sondern sogar Zwillinge genannt.
So ist bei den Wipp-Elementen vieles doppelt, eben wie bei Zwillingen.
Diese Elemente zeigen auf die große Säule, die für Europa steht.
Die Verleihung der Europa-Fahne an die Stadt Kelkheim war der Anlass für diese Skulptur.
Quellen:
claudia-pense.de 16.09.2016
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)
Wege
Auf dem Weg über die Skulpturen-Wiese gibt es ganz besondere Pflastersteine
An der Skulpturenwiese führt ein gepflasterter Weg entlang. Einige Steine sind durch blau glasierte Keramik-Steine ersetzt worden. Die Kelkheimer Künstlerin Christa Steinmetz hat sie in Ihrer Werkstatt geformt und beschriftet. Die Texte haben alle etwas mit dem Thema „Wege“ oder „Gehen“ zu tun. Oft sind es Sprichwörter.
Warum auch einige englische dabei sind?
Die besonderen Pflastersteine haben einen besonderen Grund:
2006 feierten Kelkheim und die englische Stadt High Wycombe mit diesem Weg, dass sie seit 20 Jahren verschwistert waren. Seitdem gehen sie ihren gemeinsamen Weg durch Europa.
Quellen:
christa-steinmetz.de 17.09.2016
Beate Matuschek, Skulpturen im öffentlichen Bereich der Stadt Kelkheim, MTK-Jahrbuch 2016
(Marianne Bopp)